Erst der Zusammenbruch und das Ende des Krieges brachten es mit sich, dass auch die Wehr zerbrach, da die Ausbildung als militärisch angesehen wurde. Der Ortsbrandmeister Albert Wiederhold wurde am 18. Sept. 1945 von der GPU wegen Parteizugehörigkeit verhaftet und wurde in das Konzentrationslager Buchenwald nach Weimar verschleppt, wo er am 25. 01.1946 verstorben ist. Die Mitglieder der Wehr gaben ihre Uniformen auf dem Bürgermeisteramte ab, oder brachten dieselben in das Spritzenhaus. Somit bestand vorübergehend keine Feuerwehr. Die Gemeinden wurden vom Kreis aus angewiesen, eine neue Wehr auf freiwilliger oder pflichtiger Grundlage zu bilden. Nachdem der Zimmermeister Johannes Weber aus der Kriegsgefangenschaft entlassen war, übernahm er die Führung der Freiwilligen Feuerwehr als altes Mitglied derselben, vor der Einberufung zur Wehrmacht. Durch die Kriegseinwirkungen war ebenfalls das Spritzenhaus stark in Mitleidenschaft gezogen und so musste erst die Instandsetzung desselben erfolgen. In den folgenden Jahren fanden sich die älteren Mitglieder der Freiwilligen F euerwehr zusammen und iührten ihre Mitgliederversammlungen sowie Ausbildungsübungen durch unter der Leitung von Wehrleiter Heinrich Gassmann und später von Johannes Eckart der fast 25 Jahre den Posten als Wehrleiter bekleidete. Durch gewisse Umstände legte er den Posten nieder und übergab die vorhandenen Unterlagen sowie Protokolle an den Bürgermeister der Gemeinde Josef Pfeil. (Leider sind diese Unterlagen nicht mehr auflindbar). Die vorhandene alte Spritze, (Baujahr um 1900) welche im Bild knapp zu sehen ist wurde dem Verfall preisgegeben, demontiert und als Buntmetall verkauft. In der Folge übernahm Hans Witzel den Posten als Brandmeister. Nach und nach wurden wieder junge Mitglieder aufgenommen und ausgebildet. Jedoch fehlte es an der technischen Ausrüstung. Im Januar 1993 konnten die Mitglieder ihr erstes motorisiertes Löschfahrzeug und zwar ein (DaimlerBenz) Unimog S 404.1 in Empfang nehmen. Dieses Fahrzeug wurde uns üeundlicherweise von der Gemeinde Helmsdorf überlassen. So entstand aufs Neue unsere Wehr im Jahre 1992.
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“
Auch unter diesem Wahlspruch beging unsere Freiwillige Feuerwehr ihr 65 jähriges Bestehen. Ob der auch in der heutigen Zeit noch Gültigkeit hat?. So stand die Frage von Pfarrer Franz Rudolf im Rahmen des Gottesdienstes, mit dem am Freitag Abend die Feierlichkeiten in Kefferhausen begannen. Für Wehriührer Hans Witzel und seine 39 Kameraden ist der doppelte Anspruch, Menschen zu helfen und damit Gott und die Schöpfung zu ehren selbstverständlich „auch wenn er nicht am Feuerwehrgerätehaus angeschrieben steht“. Und auch Pfarrer Rudolf verwies auf die Gültigkeit des Wahlspruchs.
Zwar habe sich der Dienst der Feuerwehr im Laufe der Zeit verändert, die Aufgaben seien vielfältiger und anspruchsvoller geworden, aber das Ziel, mit dem Dienst Gott zu ehren, veralte nicht. Es müsse nicht irgendwann durch „moderne“ Errungenschaften ersetzt werden, wie etwa die alte Handspritze der Wehr von 1907.
Nach der Eucharistiefeier gedachten die Feuerwehrleute auf dem Friedhof ihrer verstorbenen Kameraden. Zusammen mit dem Pfarrer zogen sie dann zum Feuerwehrgerätehaus.
Im Jahre 1992 war mit dem Umbau des alten Gerätehauses begonnen worden und konnte rechtzeitig zum 65. Gründungsjubiläum abgeschlossen werden. Bürgermeister Ewald Opfermann übergab symbolisch einen überdimensionalen Schlüssel an den Wehrführer Hans Witzel. Der Pfarrer Rudolf segnete das Feuerwehrgerätehaus.