Geschichte der Kirche unserer Gemeinde

Kirche ``St. Johannes der Täufer``

Vor Beginn der Reformation soll nach Wolf die Zahl der Priester eine sehr große gewesen sein, dass fast jedes noch so kleine Dorf seinen eigenen Pfarrer hatte. Für Werdigshausen wurden solche in Urkunden (z.B. 1317 Hertwigus plebanus Witigshusen) nachgewiesen. Ob Kefferhausen auch einen eigenen Geistlichen gehabt hat, darüber lässt sich nichts finden. Gewiss ist, dass bei dem zur Reformationszeit einsetzenden Priestermangel Kefferhausen zu Dingelstädt gehörte wne aus dem Substdtenregister des Commissarius Kitts dcwater 1566 . 1568 sich nachweisen lam. wo Georg Seriptons als Pfarrer ihr Dingelstädt, Kefferhausen und Silberhausen genannt wird.

Über die religiösen Zustände zur Zeit der Reformation und Gegenreformen tion wird Kefferhausen nirgends erwähnt. Also ist demnach anzunehmen, dass um 1745 die bei Knieb geschilderten Missstände sich ebenfalls fanden, wo nur

1. Uder, Heuthen und Geisleden als rühmliche Ausnahme aufgezählt werden. 1m Großen und Ganzen war das für Dingelstädt geschichtlich Nachweis. bare auch von der Filiale Kefferhausen zu sagen.

Wie bereits erwähnt, war Kefferhausen Filiale von Dingelstädt und so wurden auch die Kirchenbücher über Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle in Dingelstädt geführt.

2. In der Geschichte der Stadt Dingelstädt von Aloys Schäfer ist auf Seite 149 zu lesen; „ Dass am l3. Mai 1688 in Dingelstädt ein Großfeuer ausbrach und von 169 Häusern blieben nur 63 westlich und südlich der Gertrudenkirche übrig. Die Kirche selbst wurde ein Raub der Flammen“.

3. Wertvolles Material für die religiösen Verhältnisse würden die Kirchenbacker bieten können, wenn sie im dreißigjährigen Kriege nicht verloren

gegangen wären. Das älteste in Kefferhausen befindliche Kirchenbuch ist ein alter, sehr dicker, aber halb leerer Schweinslederband, der die Taufen, Eheschließungen, Sterbefälle, Namen der Wohltäter bez. Stifter und Gefirmten für die Zeit von 1688 1778 enthält. Danach ist die Kirche erbaut Anno 1686. Konsekriert wurde sie am 13. Oktober 1690 vom Weihbischof Johann Daniel Gudenus auf den Namen „Sancti Johannis Baptists“ Als Datum der Eintragung ist der 13.May 1688 angegeben.

Die Neugründung der Pfarrei

„St. Johannis der Täufer Kefferhausen“

Von der Kirchengemeinde wurde an das Bischöß. Geistl. Kommissariat die Bitte herangetragen, litt die Gemeinde Kefferhausen einen eigenen Pfarm einzusetzen. Mit Schreiben vom 05.10.1857 wurde vom Bischöfl. Geist]. Konunissariat der Vorschlag unterbreitet, für die Gemeinde Kefferhausen einen Lokal-Kaplan einzusetzen und dazu die Meinung des Ortsvorstandes einzuholen, um freie Dienstwohnung einige Ackerland und Wiesen und einen jährlichen Gehaltszuschuss geben will. Bei den Beratungen wurde zum Ausdruck gebracht, dass man nicht einen Lokal-Kaplan, sondern einen eigenen Pfarrer für die Gemeinde wünscht und dass dieser die sämtlichen Zinsen und Leben, so wie auch die Kirchengelder und überhaupt alle und jede Einkünfte, wie sie seither auch der Pfarrer zu Dingelstädt hier in Kefferhausen bezogen hatte. Dem neu einzustellenden Pfarrer war vor der Hand ein anständiges Lokal zu mieten, auch vier Ackerland und ca. l‘/2 Acker Grummetm‘esen zu geben und nötigenfalls einen Acker Gras und Baumgarten zur Benutzung zu überlassen. Einen Gehaltszuschuss mit Geld kann die arme Gemeinde nicht leisten, da sie noch mit 2.500 Rh. Schulden zu kämpfen hat, die lediglich durch den neuen Schulbau entstanden sind. Nach Klärung aller offenen Fragen kam vom Bischof in Paderborn folgende Bestätigung.

Der Neubau unserer Pfarrkirche 125

Überaus nötig und schon seit Jahren ersehnt war der Neubau unserer Pfarrkirche. Er wurde von Pfarrer Hornemann gleich nach seinem Amtsantritt in die Wege geleitet. Unter seiner Mitwirkung wurde vom Baumeister Hasenberg (Heiligenstadt) das erste Projekt ausgearbeitet, das den Abbruch der Chorkappe, sowie drei Meter vom Längsschiff mit einem Kreuzvorbau plante.

Nach Ausarbeitung und Genehmigung dieses ersten Planes, stellte Pfarrer Hornemann, der glaubte so besser zum Ziele zu gelangen, den Antrag die betreffenden drei Meter vom Längsschiff stehen zu lassen, da die Kirche für die Bewohner zu klein sei, da mit dieser Vergrößerung aber, was er nicht geahnt, eine vollständige Vergrößerung des Gesamtbaues in Kreuz und Breite für Notwendig erachtet Würde, stieß sein Antrag auf große Schwierigkeiten und brachte ihn in Zerwürfnis mit den Regierungsbeamten.

Da aber Pfarrer Hornemann 1912 nach Hildebrandshausen ging und sein Nachfolger Pfarrer Weinreich ab 26.11.1912 die Pfarrstelle übernahm und an der Vergrößerung festhielt („Sie wollen einen Dom bauen, sagte man in Heiligenstadt zu ihm“) musste das zweite Projekt ausgearbeitet werden, dass eine Erweiterung der Kirche, Erhöhung des Turmes und für das Schiff einen Dachreiter vorsah.

Vom Kirchenvorstand wurde am 31.Januar 1915 beschlossen, den Ankauf des Hauses von Nikolaus Raub Nr. 15. Das Haus ist nach der übereinstimmenden Meinung des Kirchenvorstandes für den Erweiterungsbau der Kirche nötig, es verzinst sich mit 60 M und soll 1000 M kosten. Der Kirchenvorstand erklärt sich einstimmig mit dem Kauf einverstanden.

Kirche

Ein unglückliches Ende des Krieges nahm niemand an, höchstens glaubte der eine oder andere, dass alle Beteiligten erschöpft ablassen würden. Und doch kam dieses unglückliche Ende. So schwer auch die Zeiten waren, vergaß die neue Regierung die Fürsorge für die zurückkehrenden Kriegerscharen nicht, und forderte am 25. November 1918 die Kirchengemeinde auf, durch den Neubau der Kirche Arbeit für die Heimkehrer zu schaffen. Es war vorauszusehen, dass der unglückliche Ausgang des Krieges die Zeiten immer ungünstiger gestalten würde und so setzte sich der Pfarrer ein, und griff sofort zu. Er hörte nicht auf diesen oder jenen ängstlichen Mahner, sondern hatte bald die Gemeinde zum Bau gewonnen.

Die Regierung versprach an die nächste Zeit besondere Zuschüsse um die Leute zu beschäftigen, und so musste es gleich am besten gehen. Ende Januar 1919 begann man mit dem Brechen der Steine bei einem Stundenlohn von 0,75 0,85 Mark. Der Pfarrer nahm das Steine brechen selbst in die Hand, sowie auch die Besorgung der übrigen Materialien, Kalk, Sand etc., wodurch sich der Bau von vorn herein um viele Tausende verbilligte.

Durch die Änderungen der Entwürfe ist die Gesamtbausumme auf 83.7 TM überschlägig ermittelt worden. Nach Überprüfung der Baunterlagen und einiger Veränderungen durch das Ministerium in Berlin wurden die Baukosten auf 89 300 M festgelegt. Die Gemeinde musste sich verpflichten, sämtliche durch die Vergrößerung entstehenden Mehrkosten zu tragen, was sie auch tat. Im Jahre 1914 war der Bau genehmigt. Nun mussten noch die Verhandlungen mit dem Landratsamte zu Ende geführt werden, da die politische Gemeinde nach altem Eichsfeldrecht nicht verpflichtet war, für den Teil der Baukosten, der die Leistungsfähigkeit der kirchlichen Gemeinde überschritt, einzutreten. Durch notariellen Akt verpflichtete sich die politische Gemeinde hierzu. Im August 1915 war alles klargestellt, der Bau konnte beginnen. Da wir mitten in dem großen Kriege waren, dass das Interesse für eine so große Sache bei dem blutigen Ringen und der Abwesenheit des größten Teils unserer Männer von denen viele auf den Kirchbau auch als Arbeitsgelegenheit gehofft hatten, nicht so vorhanden sein konnte, setzte der derzeitige Pfarrer den Neubau bis zum Ende des Krieges aus.