Im Jahre 1930 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet

Die Feuerwehr der Gemeinde Kefferhausen
Die Gründung
Die freiwillige Feuerwehr

Im Jahre 1930 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Der bisherige Pflichtfeuerwehrdienst ließ sehr viel zu wünschen übrig. Disziplin und Ordnung wollte (infolge der damaligen Verhältnisse) fast niemand mehr halten. Ich entschloss mich deshalb zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr aufzurufen. Es wurde ein voller Erfolg. Rund 30 tüchtige Männer traten sofort bei. Zum Führer wurde der Strafanstaltswächter i.R. und Bauunternehmer Lorenz Eckart gewählt. Eckart ging mit Fleiß und Geschick an die Ausbildung. Die Leute folgten willig und bald war eine Feuerwehr vorhanden, an welcher das ganze Dorf Freude hatte. Uniformen und Ausrüstungsstücke wurden von der Gemeinde und durch Beihilfen von der Landesfeuersozität beschafft. Es wurde auch eine Spielmannsgruppe gegründet. Die Instrumente beschaffte die Gemeinde nach und nach. Um die Ausbildung der Spieler hat sich besonders der Maurer Martin Hupe bemüht.

Nach Entlassung des Brandmeisters Lorenz Eckart im Jahre 1940 übernahm der Tischlermeister Albert Wiederhold die Funktion als Ortsbrandmeister und als Stellvertreter Johannes Eckart. Durch die Kriegsjahre und die Einberufung der ganzen männlichen Jugend gab es in der Mitgliederschar der Wehr manche Lücke. Es mussten wieder viele ältere Männer einspringen, die schon längst die passive Mitgliedschaft erworben und sich in Ruhe gesetzt hatten. Die Wehr stand also auch in den Kriegsjahren auf ihrem Posten und bewährte sich noch einmal bei den Kampfhandlungen am 7. April 1945. Die durch Beschuss ausgelösten Großbrände konnten mit Hilfe einiger tatkräftiger Ortseinwohner ohne Hilfe von auswärts auf ihren Herd begrenzt werden. In den Kriegsjahren wurden die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr, die in der Wehrmacht dienten, mit Geschenkpaketen zu Weihnachten bedacht.

Erst der Zusammenbruch und das Ende des Krieges brachten es mit sich, dass auch die Wehr zerbrach, da die Ausbildung als militärisch angesehen wurde. Der Ortsbrandmeister Albert Wiederhold wurde am 18. Sept. 1945 von der GPU wegen Parteizugehörigkeit verhaftet und wurde in das Konzentrationslager Buchenwald nach Weimar verschleppt, wo er am 25. 01.1946 verstorben ist. Die Mitglieder der Wehr gaben ihre Uniformen auf dem Bürgermeisteramte ab, oder brachten dieselben in das Spritzenhaus. Somit bestand vorübergehend keine Feuerwehr. Die Gemeinden wurden vom Kreis aus angewiesen, eine neue Wehr auf freiwilliger oder pflichtiger Grundlage zu bilden. Nachdem der Zimmermeister Johannes Weber aus der Kriegsgefangenschaft entlassen war, übernahm er die Führung der Freiwilligen Feuerwehr als altes Mitglied derselben, vor der Einberufung zur Wehrmacht. Durch die Kriegseinwirkungen war ebenfalls das Spritzenhaus stark in Mitleidenschaft gezogen und so musste erst die Instandsetzung desselben erfolgen. In den folgenden Jahren fanden sich die älteren Mitglieder der Freiwilligen F euerwehr zusammen und iührten ihre Mitgliederversammlungen sowie Ausbildungsübungen durch unter der Leitung von Wehrleiter Heinrich Gassmann und später von Johannes Eckart der fast 25 Jahre den Posten als Wehrleiter bekleidete. Durch gewisse Umstände legte er den Posten nieder und übergab die vorhandenen Unterlagen sowie Protokolle an den Bürgermeister der Gemeinde Josef Pfeil. (Leider sind diese Unterlagen nicht mehr auflindbar). Die vorhandene alte Spritze, (Baujahr um 1900) welche im Bild knapp zu sehen ist wurde dem Verfall preisgegeben, demontiert und als Buntmetall verkauft. In der Folge übernahm Hans Witzel den Posten als Brandmeister. Nach und nach wurden wieder junge Mitglieder aufgenommen und ausgebildet. Jedoch fehlte es an der technischen Ausrüstung. Im Januar 1993 konnten die Mitglieder ihr erstes motorisiertes Löschfahrzeug und zwar ein (DaimlerBenz) Unimog S 404.1 in Empfang nehmen. Dieses Fahrzeug wurde uns üeundlicherweise von der Gemeinde Helmsdorf überlassen. So entstand aufs Neue unsere Wehr im Jahre 1992.

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“

Auch unter diesem Wahlspruch beging unsere Freiwillige Feuerwehr ihr 65 jähriges Bestehen. Ob der auch in der heutigen Zeit noch Gültigkeit hat?. So stand die Frage von Pfarrer Franz Rudolf im Rahmen des Gottesdienstes, mit dem am Freitag Abend die Feierlichkeiten in Kefferhausen begannen. Für Wehriührer Hans Witzel und seine 39 Kameraden ist der doppelte Anspruch, Menschen zu helfen und damit Gott und die Schöpfung zu ehren selbstverständlich „auch wenn er nicht am Feuerwehrgerätehaus angeschrieben steht“. Und auch Pfarrer Rudolf verwies auf die Gültigkeit des Wahlspruchs.

Zwar habe sich der Dienst der Feuerwehr im Laufe der Zeit verändert, die Aufgaben seien vielfältiger und anspruchsvoller geworden, aber das Ziel, mit dem Dienst Gott zu ehren, veralte nicht. Es müsse nicht irgendwann durch „moderne“ Errungenschaften ersetzt werden, wie etwa die alte Handspritze der Wehr von 1907.

Nach der Eucharistiefeier gedachten die Feuerwehrleute auf dem Friedhof ihrer verstorbenen Kameraden. Zusammen mit dem Pfarrer zogen sie dann zum Feuerwehrgerätehaus.

Im Jahre 1992 war mit dem Umbau des alten Gerätehauses begonnen worden und konnte rechtzeitig zum 65. Gründungsjubiläum abgeschlossen werden. Bürgermeister Ewald Opfermann übergab symbolisch einen überdimensionalen Schlüssel an den Wehrführer Hans Witzel. Der Pfarrer Rudolf segnete das Feuerwehrgerätehaus.

Den Umbau habe man sich geteilt, erklärte Hans Witzel. Die Gemeinde habe die Außenarbeiten durchgeführt, während die Feuerwehr für den Innenausbau zuständig gewesen sei. Aber der Anblick des schmucken Domizils zeigt, dass sich die Bemühungen gelohnt haben. In der Garage parkt das Feuerwehrauto, und auch die alte Feuerwehrspritze hat ihren Platz erhalten. Die Feiern zum 65. Jubiläum der Feuerwehr von Kefferhausen gingen am Samstag mit Wettkämpfen benachbarter Wehren weiter. Am Sonntag war als Höhepunkt der Umzug mit geladenen Wehren durch unser Dorf. Der Innenausbau wurde von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr weiter durchgeführt und somit konnte ein Versammlungsraum (Aufenthaltsraum) geschaffen werden. Der Wehrleiter Hans Witzel hat seinen Posten abgetreten und an seine Stelle wurde Michael Hupe gewählt.

Seit dem 21. 09. 1997 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet in der zur Zeit 15 Mädchen und Jungen ihre Ausbildung finden. Am 6. Mai 2000 begannen die Feierlichkeiten anlässlich des 70. Gründungsjahres der Freiwilligen Feuerwehr. Zur Zeit sind 59 Kameradinnen und Kameraden in der Wehr als Mitglieder. In der Altersund Ehrenabteilung sind 13 Kameraden, in der aktiven Einheit venichten 13 Kameradinnen und 25 Kameraden ihren Dienst. 8 Kameraden werden als passive Mitglieder geführt. Mit dem Samstagvormittag begannen die Ausscheidungskämpfe der einzelnen Mannschaften an der Unstrutquelle. An den Wettkämpfen der Jugendfeuerwehren in der Disziplin Gruppenstafetten nahmen 18 Mannschaften aus dem Landkreis teil, darunter waren 3 Mädchenmannschaften die sich dem Wettkampf mit den Jungen stellten. Sieger wurde der amtierende Kreismeister, JF Helmsdorf, 2. Platz die JF Kreuzebra, 3. Platz Mädchenmannschaft der IF Kalteneber, 4. Platz JF Keiferhausen.

Am Nachmittag wetteiferten l3 Männerund 2 Frauenmannschatten in der Disziplin Löschangriff um den Jubiläumspokal „70 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kefferhausen“ Bei den Männern siegte die FFW Saalfeld UH-Kreis, 2. Platz Hohengandern 1., 3. Platz Hohengandern 2., 4. Platz Glasehausen, 5. Platz Tastungen und 6. Platz Kefferhausen. Die Kallmeröderund die Kefferhäuser Frauen kämpften in der gleichen Disziplin wie die Männer um den Pokal. Die beste Zeit erhielten die Frauen von Kefferhausen. Aufgrund eines Regelverstoßes der Kefferhäuser siegte die Frauenmannschaft von Kallmerode. Die Siegerehrung fand auf dem Gemeindesaal beim Feuerwehrball statt. Gleichzeitig wurden durch den Wehrführer 13 Kameradinnen und Kameraden entsprechend der Thüringer Organisationsordnung befördert. Des Weiteren wurde die Kameradin Rita Jäger und der Kamerad Marcel Büschleb nach erfolgreicher Teilnahme am Gruppenführer Lehrgang an der Thüringer Landesfeuerwehrund Katastrophenschutzschule durch unseren Bürgermei ster zum Gruppenführer der FF Kefferhausen bestellt. Am Sonntag nach dem Hochamt erfolgte die Kranzniederlegung für die verstorbenen Kameraden auf dem Friedhof unter Mitwirkung der Blaskapelle Kefferhausen. Am Festumzug nachmittags nahmen ca. 260 Kameradinnen und Kameraden von 20 Gastwehren mit 26 Löschfahrzeugen teil. Mit einem Platzkonzert der Blaskapelle Kefferhausen und Einlagen der Feuerwehren Kreuzebra und Niederorschel wurde der Sonntagnachmittag an der Unstrut beendet. Die Kameradinnen und Kameraden der F F-Wehr Kefferhausen hatten sich vorgenommen im Jahre 2004 den vorhandenen LO 1800/LF 8/8 zum L0 2002 umzubauen. Der Grundausbau erfolgte in der FBZ Zittau. Für die Unterbringung der Feuerlöschtechnik, und Erneuerung des Bodens, die der Planken sowie die Anfertigung und Polsterung der Sitzbänke bis hin zur Farbgebung wurden über 200 Arbeitsstunden investiert. Pünktlich zum Tag der offenen Tür konnte das moderne Löschfahrzeug am 1.10. 2004 Einsatzbereit gemeldet werden.