Kefferhausen oder Keverehusen demnach soviel wie die Ansiedlung der Bewohner in der Schlucht. Aus verschiedenen Gründen kann man nun feststellen, dass Kefferhausen zu den ältesten Ortschaften des Eichsfeldes gehört. Wie Wolf ausführt, sind für die ältesten Ortschaften diejenigen zu halten, die an den Flüssen entlang liegen, denn die alten Deutschen schlugen ihre Wohnungen stets an den Flüs sen auf Die Unstrut wird nun im Jahre 531 n. Chr. das erste Mal in der Geschichte genannt. Es ist dies beim Bericht von dem Kampfe, der zwischen den Thüringern und den Franken ausgebrochen war. Gregorius, der fränkische Geschichtsschreiber und Bischof von Tours erzählt, dass nach der Schlacht zwischen Germanenfried, dem Könige der Thüringer und den Franken bei Burgscheidungen im Jahre 531 die besiegten Thüringer bis zur Unstrut, ein auf dem Eichsfelde er Fluss“ geflohen seien. Das Thüringerreich das sich in seiner größten Ausdehnung von der Donau bis über Magdeburg hinaus hinzog, wurde damals von den Sachsen und Franken vernichtet und die beiden teilten sich so die gemachte Eroberung, dass der südliche Teil unter die Botmäßigkeit der Franken, der nördliche zwischen Unstrut und Ohre an die Sachsen fiel.
So lag der Eichsfeldgau auf dem Grenzgebiet zwischen Sachsen und Franken. Nehmen wir nun hinzu, dass außer den geknechteten Thüringern auch schon Reste früher hier wohnenden Volkes in der Gegend zurückgeblieben, wie der Kelten oder Wenden, die im 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus hier abzogen, und wie Wolf sagt, sich mit den anrückenden Cheruskern und Gern manen vermischten, sowie auch, dass die Hessen zeitweise bis in das Herz des Eichsfeldes vordrangen, sind auch wendische Spuren und wendischer Typus (dunkel, schwarz) in unserer Heimat nicht zu verkennen, so ergibt sich die Ursache, warum unser Eichsfelder Volk seit jeher eine separate Stellung eingenommen hat. Bei der obigen Erwähnung der Niederlage und Flucht der Thüringer bis an die Unstrut, sagt nun Wolf: „Es müssen also Leute nicht weit von der Quelle gewohnt haben, die ihr den Namen gegeben haben“. Ob dieses nun Kefferhausen gewesen ist, davon sagt die Geschichte nichts.
Die Entwicklung Dingelstädts gehört einer späteren Zeit an; sie trat nach Duval erst ein, als die Orte Kirchberg, Erzwinkel, Undanckshausen, Hohe kühle, Wüstefeld, Kircherode, Wolkramshausen und Werdigshausen, die Dingelstädt umgaben und seine Flur einengten, im l4. u. 15. Jahrhundert zerstört wurden und die Bewohner sich wohl teilweise in Dingelstädt ansiedelten. Nach Wolf Löüier wuchs die Bedeutung Dingelstädt‘s mit der Entwicklung des Handels in unserem deutschen Vaterlande; denn Dingelstädt lag an der Chaussee, die von Osterode, Duderstadt, Heiligenstadt sich nach Mühlheusen, Langensalza u.s.w. hinzog.